Mobilität


Mobilität wird von Vielen als ein notwendiges Übel angesehen, das man nur unter dem Zwang der Verhältnisse aufbringt. Tatsächlich bietet Mobilität die Chance, sehr viel Neues zu erleben und Kontakte zu knüpfen - kurzum: Mobilität liefert Anreize für die fachliche und persönliche Entwicklung. Dies gilt ganz besonders für die internationale Mobilität. Sie sollten sich deshalb möglichst schon während des Studiums in Mobilität üben, z. B. durch den Wechsel der Hochschule nach dem Grundstudium, ein Auslandssemester oder -praktikum usw. Der Personalverantwortliche, der Ihren Lebenslauf studiert, wird dieses Detail mit Sicherheit positiv registrieren.

Berufseinsteiger bekommen ohnehin selten direkt am Heimatort eine Position angeboten, die ihren Wünschen entspricht. Wer von seiner "Traumposition" keine wesentlichen Abstriche machen will, muss seinen geographischen Radius erweitern. Der Umzug an einen weiter entfernten Standort muss ja nicht "lebenslänglich" sein. Mit einigen Jahren Berufserfahrung ist es in der Regel einfacher, genau dort eine Position zu bekommen, wo man es sich wünscht.

Wer weiter aufsteigen will, kann sich allerdings auch nach jahrelanger Berufserfahrung nicht von geographischen Zwängen freimachen.

Insbesondere in vielen großen Konzernen ist es vielfach üblich, Führungsnachwuchskräften alle paar Jahre eine neue Position anzubieten, die in der Regel mit Ortswechsel verbunden ist. Der betreffende (oder betroffene?) Mitarbeiter soll Gelegenheit erhalten, seinen Horizont zu erweitern, zusätzliche fachliche Erfahrungen auf neuem Terrain zu sammeln und - nicht zuletzt - seine kommunikativen Fähigkeiten bei der Anpassung an ein ihm fremdes Team zu schulen und unter Beweis zu stellen. Selbstverständlich können Sie ggf. ein solches Angebot ablehnen - Sie sollten sich aber nicht wundern, wenn Sie danach von der Liste der vielversprechenden Nachwuchskräfte gestrichen werden. Wer Mobilität verweigert, gilt schnell als träge und nicht karriereorientiert.

Doch auch wer länger als fünf Jahre im selben Unternehmen, in derselben Position, an derselben Aufgabe arbeitet, ohne die Initiative für Veränderungen zu ergreifen, muss sich nicht wundern, wenn er als unflexibel und initiativlos gilt. Wenn Sie also mehrere Jahre in einem Unternehmen tätig sind, und sich innerbetrieblich keine Entwicklungsmöglichkeiten bieten, sollte Ihnen Mobilität als Preis für weitere Karriereoptionen nicht zu hoch sein.

Umgekehrt muss davor gewarnt werden, mehrmals hintereinander in kurzen Abständen - d. h. zwei Jahre oder weniger - den Arbeitgeber zu wechseln. Denn der Personalverantwortliche, der Ihren Lebelslauf studiert, darf auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, er habe es mit einem "Hip-Hop-Bewerber" zu tun, dessen unstetes Wesen befürchten lässt, dass er es auch in einer neuen Position nicht länger als zwei Jahre aushalten wird. Es gilt also - wie oft im Leben - den goldenen Mittelweg zu finden - Mobilität ja, Rastlosigkeit nein.